Lexikon.
Basale Stimulation
Basale Stimulation wird u. a. in der Therapie und Pflege von schwer beeinträchtigen Menschen eingesetzt. Der Patient soll unterstützt werden, seinen eigenen Körper (wieder) wahrzunehmen. Dabei werden alle Sinne sanft angesprochen – z. B. durch farbiges Licht, Klänge, Düfte, Schaukeln und Wiegen, Massagen, Sprudelbäder und vieles mehr. Basale Stimulation funktioniert ganz ohne Worte. Auch die Palliativpflege arbeitet mit Basaler Stimulation.
Bevollmächtigte, Bevollmächtigter
Siehe Patientenverfügung.
Bewohnerin, Bewohner
In Hospizen spricht man nicht von „Patienten“, wenn man die Menschen meint, die dort ihre letzten Wochen und Tage verbringen. Die medizinische Behandlung und Pflege ist zwar eine wichtige Grundlage, um belastende Symptome zu lindern. Doch die hospizliche Arbeit ist wesentlich vielschichtiger. Um die Lebensqualität der schwerstkranken Menschen (und ihrer Angehörigen!) zu verbessern, spielen Palliativmedizin, Palliativpflege (> Palliative Care), psychosoziale und seelsorgerische Angebote zusammen. Man spricht deshalb von „hospizlicher Begleitung“ und, je nach Hospiz, von „Gästen“ bzw. „Bewohnerinnen und Bewohnern“.
Gast
In Hospizen spricht man nicht von „Patienten“, wenn man die Menschen meint, die dort ihre letzten Wochen und Tage verbringen. Die medizinische Behandlung und Pflege ist zwar eine wichtige Grundlage, um belastende Symptome zu lindern. Doch die hospizliche Arbeit ist wesentlich vielschichtiger. Um die Lebensqualität der schwerstkranken Menschen (und ihrer Angehörigen!) zu verbessern, spielen Palliativmedizin, Palliativpflege (> Palliative Care), psychosoziale und seelsorgerische Angebote zusammen. Man spricht deshalb von „hospizlicher Begleitung“ und, je nach Hospiz, von „Gästen“ bzw. „Bewohnerinnen und Bewohnern“.
Hospiz- und Palliativgesetz (HPG)
Das Gesetz zur Verbesserung der Hospiz- und Palliativversorgung (HPG) – kurz: Hospiz- und Palliativgesetz – trat Ende 2015 in Kraft. Das Gesetz schreibt vielfältige Maßnahmen zur Förderung eines flächendeckenden Ausbaus der Hospiz- und Palliativversorgung fest. U. a. wurde
- die Sterbebegleitung ausdrücklicher Bestandteil des Versorgungsauftrages der sozialen Pflegeversicherung
- die Palliativversorgung ausdrücklicher Bestandteil der Regelversorgung in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV).
Auf der Website des Bundesgesundheitsministeriums finden Sie Infos und den Gesetzestext: Informationen zum HPG.
Immuntherapie
Eine Immuntherapie soll die Abwehrkräfte eines Menschen stärken. In der Behandlung von Krebserkrankungen wird das Abwehrsystem dazu angeregt, gezielt Krebszellen anzugreifen. Die Immuntherapie ist vergleichsweise jung; ihre Möglichkeiten, Chancen und Grenzen werden zurzeit intensiv erforscht.
Lymphdrainage
Die Lymphe ist eine Flüssigkeit im Körpergewebe, die normalerweise durch die Lymphgefäße abtransportiert wird. Ist der Abfluss der Lymphe behindert (z. B. durch eine Rheumaerkrankung, nach Operationen bzw. Verletzungen oder weil die Lymphknoten entfernt werden mussten), staut sich die Flüssigkeit; es kommt zu Schwellungen.
Die Lymphdrainage ist eine Technik der Physiotherapie. Ziel ist, den Abfluss der angestauten Flüssigkeit durch sanfte Handgriffe zu fördern.
Onkologie
Die Onkologie ist ein Zweig der Medizin. Sie beschäftigt sich mit Krebserkrankungen – von der Vorbeugung über die Diagnose bis zur Behandlung.
Palliative Care
„Palliative Care“ ist die umfassende Behandlung, Pflege und Begleitung von Patienten, deren Krankheit nicht mehr auf heilungsorientierte Behandlung anspricht. Ihr Ziel ist nicht, das Leben zu verlängern, sondern die Lebensqualität von schwerstkranken Patienten und ihren Angehörigen zu verbessern. Sie will ein möglichst selbstbestimmtes Leben bis zum Tod ermöglichen und gleichzeitig Partnern und Familie in schwierigen Situationen zur Seite stehen.
Hier erfahren Sie mehr über die Hospiz- und Palliativversorgung.
Palliative Sedierung
Patientengesteuerte Analgesie, PCA
Siehe: Schmerzpumpe.
Patientenverfügung
In einer Patientenverfügung schreiben Sie Ihre Einstellungen zu bestimmten medizinischen Fragen für den Fall fest, dass Sie (z. B. wegen einer schweren Erkrankung)
- über medizinische Maßnahmen nicht mehr selbst entscheiden können
- ihre Entscheidung nicht mehr selbst äußern können
Unter anderem vermerken Sie in der Verfügung, welche Maßnahmen Ihre behandelnden Ärzte im Notfall unterlassen sollen (z. B. Beatmung, künstliche Ernährung und/oder Wiederbelebung).
Die gesetzliche Grundlage zur Patientenverfügung liefert §1901a BGB.
Jeder erwachsene Mensch, ob jung oder älter, sollte über eine Patientenverfügung, eine Betreuungsverfügung und eine Vorsorgevollmacht nachdenken. Mehr über erfahren Sie im Kapitel „Wie möchte ich mein Leben bis zuletzt gestalten?“
Physiotherapie
Physiotherapie umfasst Anwendungen und Übungen, die helfen, die Beweglichkeit und Funktionen des Körpers zu erhalten bzw. verbessern.
Wie die Palliativmedizin hat die Physiotherapie in der letzten Lebensphase nicht mehr das Ziel der Heilung. Sie kann aber dazu beitragen, Beschwerden zu lindern.
Psychohygiene
Der Begriff umfasst Maßnahmen, die dazu dienen, die seelische Gesundheit und Widerstandsfähigkeit eines Menschen zu fördern. Ein moderner Begriff ist die Resilienz: Die Widerstandskraft eines Menschen in Konflikten und Krisen.
Psychosozial
Auf psychische und soziale Faktoren bezogen – also auf das Erleben und das Verhalten eines Menschen.
Schmerzpumpe, patientengesteuerte Analgesie (PCA)
Eine Schmerzpumpe führt dem Körper eines Menschen Schmerzmittel zu. Dafür wird eine Nadel dauerhaft direkt in eine Vene oder unter die Haut gelegt. Welche Mengen an Schmerzmitteln wie oft zugeführt werden, legen die behandelnden Ärzte fest; anschließend steuert die Schmerzpumpe automatisch die Gabe der Medikamente.
Es gibt auch Schmerzpumpen, bei denen die Patienten selbst eine Medikamentengabe auslösen können, wenn Schmerzen auftreten bzw. zunehmen. Dann spricht man von einer patientengesteuerten Analgesie (patient controlled analgesia, PCA).
Sedierung, palliative Sedierung, intermittierende Sedierung
Der Begriff sedieren stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „beruhigen“. In der Medizin spricht man von Sedierung, wenn Beruhigungsmittel (eventuell kombiniert mit Schmerzmitteln) gegeben werden.
Palliative Sedierung bedeutet: Der Patient erhält starke Beruhigungs- und teilweise auch Schmerzmittel, die sein Bewusstsein dämpfen oder ausschalten. Sie werden – als äußerstes Mittel – vor allem bei extremer Atemnot und unerträglicher Angst vor dem Ersticken eingesetzt. Wenn sterbende Menschen dies ausdrücklich wünschen, können sie bis zum Tode sediert werden.
Bei einer intermittierenden Sedierung wird der Dämmerschlaf immer wieder unterbrochen. Die Patienten können dann entscheiden, wie belastend sie ihre Symptome empfinden.
Mehr Informationen zur Sedierung finden Sie in unserem Gespräch mit dem Palliativmediziner Dr. Rainer Schäfer.
Sitzwache
Manche sterbende Menschen sind sehr unruhig und/oder leiden z. B. an starken Ängsten. Schon die Anwesenheit eines anderen Menschen kann sie beruhigen. Sind keine Angehörigen zur Stelle, setzen Palliativstationen, Hospize und ambulante Hospizdienste in diesem Fall Sitz- bzw. Nachtwachen ein. Dies sind oft speziell geschulte Hospizbegleiterinnen und Hospizbegleiter. Sie üben keine pflegerischen Arbeiten aus, sondern tun, was Familie oder Freunde tun würden. Sie sind an der Seite der Sterbenden und tun, was den Menschen gut tut: Sie halten vielleicht ihre Hand, sprechen mit ihnen und geben ihnen das Gefühl, nicht allein zu sein.
Spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV)
Die spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) ergänzt die allgemeine Palliativversorgung. Zum SAPV-Team gehören Ärztinnen bzw. Ärzte sowie Pflegekräfte, die für die Beratung, Behandlung und Pflege von Menschen mit besonders komplexen und/oder schweren Krankheitsverläufen ausgebildet sind. SAPV-Teams unterstützen schwerstkranke Menschen und ihr Umfeld in Notfällen oder auch längerfristig; sie sind rund um die Uhr an sieben Tagen pro Woche erreichbar. SAPV-Teams arbeiten eng vernetzt mit allen Partnern, z. B. der Hausärztin oder dem Hausarzt sowie dem Pflegedienst.
Spiritualität
Der Begriff der Spiritualität hat verschiedene Bedeutungen. Zum einen wird das Spirituelle dem Materiellen – also dem Greifbaren, Dinglichen – entgegengesetzt: das Geistige. Zum anderen bedeutet Spiritualität eine geistlich und religiös geprägte Haltung.
Supervision
Supervision ist ein Beratungsangebot. Sie wird oft z. B. in sozialen, therapeutischen und medizinischen Berufen eingesetzt. In der Supervision setzen sich die Beschäftigten mit Belastungen, Problemen und Konflikten auseinander und versuchen, gute Lösungswege zu finden. Die Supervision dient dazu, Stress zu verringern, die Zusammenarbeit im Team und die Qualität der Arbeit der verbessern. Angeleitet wird sie von einer speziell geschulten Supervisorin oder einem Supervisor. Der Begriff Supervision stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „Überblick“.
Urologie
Die Urologie ist ein Zweig der Medizin. Er beschäftigt sich mit
- dem Harnsystem bei Frau und Mann – also mit Nieren, Harnleiter, Harnblase und Harnröhre
- den Geschlechtsorganen des Mannes. Die Urologie hat Schnittmengen mit der Andrologie, also der Männerheilkunde.