Wie möchte ich mein Leben bis zuletzt gestalten?

Wer mehr oder weniger jung und halbwegs gesund ist, denkt kaum ans Sterben. Logisch. Doch das Nicht-dran-Denken kann zur Gewohnheit werden. Und plötzlich ist es doch soweit: Man selbst oder ein Angehöriger erfährt, dass die letzte Lebensphase angebrochen ist. Wann wir sterben, liegt kaum in unserer Hand. Wie wir sterben: Das können wir beeinflussen. Einige Tipps.

So sterben, wie Sie gelebt haben

Ist Ihnen Sicherheit wichtig? Oder Freiheit? Und was bedeutet für Sie „Sicherheit“ und „Freiheit“ ganz genau? Machen Sie schwierige Dinge mit sich selbst aus – oder suchen Sie die Nähe und den Austausch mit nahestehenden Menschen? Vertrauen Sie im Alltag auf Ihr Gefühl, Ihren Instinkt – oder ist Ihnen auf jeden Fall die Meinung von Fachleuten wichtig? Oder die von Familie und Freunden? In welcher Umgebung fühlen Sie sich wohl? Was macht Ihnen Angst? Welche Symptome einer Erkrankung wären für Sie besonders schwer zu ertragen?

Wenn Sie sich öfter mit Fragen wie diesen beschäftigen, auch nebenbei, auch spielerisch, werden Sie einiges Neues über sich erfahren. Sie können klarer fassen, was für Sie im Leben – und damit auch: im Sterben – zählt. Und Sie können einige Weichen stellen, um Ihr Leben, irgendwann, so (gut) abzuschließen, wie Sie es gelebt haben.

Darüber reden? Trauen Sie sich!

Trete ich ins Fettnäpfchen, wenn ich mit meiner Großmutter übers Sterben spreche? Ist es ein Tabu, mit Eltern und Geschwistern das Thema anzuschneiden? Nein, im Gegenteil. Reden Sie darüber. Mit jedem Gespräch bröckelt das Tabu. Mit jedem Gespräch wird das Sterben mehr zum Teil des Lebens. Ihres – gemeinsamen – Lebens. Hier finden Sie Fragen, die das Gespräch im Kreis von Familie oder guten Freunden eröffnen können: drei Fragen als Einstieg

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Patientenverfügung, Betreuungsverfügung und Vorsorgevollmacht

Jeder erwachsene Mensch, egal wie jung, sollte über eine Patientenverfügung, eine Betreuungsverfügung und eine Vorsorgevollmacht nachdenken. Schon morgen oder noch heute kann ein Unfall zerstören, was wir für selbstverständlich halten: unseren funktionierenden Körper, unser Bewusstsein, die Kontrolle über unser Leben. Sie können alles festlegen, was Ihnen wichtig ist. Was mit Ihnen geschehen soll, wenn Sie nicht bei Bewusstsein sind oder sich nicht mitteilen können. Wer in dieser Situation welche Rolle übernehmen soll. Welche Maßnahmen in welchem Fall in Ihrem Sinne sind. Alle drei Dokumente greifen in dem Fall, dass Sie sich selbst nicht mehr äußern bzw. keine Entscheidungen mehr treffen können.

  • Mit der Patientenverfügung legen Sie fest, welche Maßnahmen Ihre behandelnden Ärzte im Notfall unterlassen sollen (z. B. Beatmung, künstliche Ernährung und/oder Wiederbelebung).
  • In der Betreuungsverfügung können Sie eine Person vorschlagen, die zu Ihrer Betreuerin oder Ihrem Betreuer bestimmt werden soll, wenn Sie sich nicht mehr um Ihre Angelegenheiten kümmern können.
  • Mit einer Vorsorgevollmacht bevollmächtigen Sie eine Person, im Falle einer Notsituation alle oder bestimmte Aufgaben für Sie zu erledigen.

Hier finden Sie alle Informationen und können Vorlagen herunterladen:
Patientenverfügung, Betreuungsverfügung und Vorsorgevollmacht

Testament

Sie haben kein Vermögen zu vererben? Trotzdem ist es nützlich, ein Testament zu verfassen. Der Gedanke an Unerledigtes ist belastend, wenn die Kraft und die Zeit schwinden. Wer frühzeitig seinen Letzten Willen formuliert (und bei Bedarf regelmäßig aktualisiert), kann seine letzte Lebensphase entlasten.

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Im Porträt

„Wir versuchen, ein Zuhause zu sein. Es gibt keine Besuchszeiten, keine Regeln fürs Zimmer. Wir achten immer darauf, was die Bewohner selbst wollen. Und trotz alledem: ein Hospiz ist ein Notnagel.“ – Ein Notnagel? Höchste Zeit für ein Gespräch mit dem Münchner Hospizleiter Ulrich Heller

Weiterlesen: Porträt Ulrich Heller.

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